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Alte Geschichte.
begünstigt, mußte auf Verlangen des Sueven Ricimer,
Oberbefehlshabers des abendländischen Heeres, Verzicht lei-
sten sd. l Apr. 456^, wurde Bischof sd. 16 £)ct.] und starb
auf der Flucht. Ricimer vergab den Thron an Julius
M ajoria nu s sd. l Apr. 457h, einen kräftigen Biedermann,
der die Vandalen zurückdrängte und auf dem Zuge gegen die
Alanen, bey Tortona sd. 7 Aug. 461^ ermordet wurde; und
an den unfähigen Libius Severus sd. 19 Nov. 46»; st.
Aug. 465]. Dann regierte er einige Jahre selbst und erwarb
sich um Jralien's Vertherdigung gegen die Alanen Verdienst;
da aber oströmischer Beyftand gegen Vandalen nicht entbehrt
werden konnte, so willigte er ln die Thronbesteigung des von
Le o I gesetzten A ir15 c m 1 uö [D. 12 Apr. 467] unì) heirate-
te dessen Tochter. Vergeblich suchte An t Hein rus Gallien
zu retten, während Leo die Vandalen zum Frieden zwang.
Ricimer verunemtè sich mit Anthem ius, der beyrom's
Eroberung sd. n Jul. 472] um das Leben kam, und erhob
den mit V a l e n t i n i a n u s Iii Tochrer vermählten Ani-
cius Olybrius sd. 12 Jul.^j auf den Thron. Hungers-
nolh und Seuchen verwüsteten Rom ; R1 c > m er sd. 20 Aug ^
und Olybrius sd. 2z Oct.^j wurden Opfer derselben. Der
vom Burgunder Gun do bald, Ricimer's Neffen, er-
nannte Glycerius wurde in Constantknopcl nicht bestätigt;
Julius Nepos, von Leo I, mit dessen Nichte er vernrählt
war, als Kaiser eingesetzt, lies ihn smai 47^ verhaften und
gab ihm das Bisthum zu Saiona, mußte aber selbst auf den
Thron verzichten und nach Dalmatien entfliehen, als Ore-
stes ssept. 475], mit der Oberfeldherrnftelle in Gallien be-
kleidet, sich empörte und seinem S. Romulus (Momyl-
lus) Auguftulus die weder Ehre noch Macht bringende
Krone aufsetzte. Odoachar, Protector am röm. Hofe, An-
führer der Heruler, Rugier, Scyren und anderer germani-
schen Kriegshorden, bemächtigte sich des italischen Landes,
deffcn geloderter dritter Thcil ihm verweigert worden war,
lies den Orestes zu Piacenza hinrichten sd. 28 Aug. 476]
und gab dem Romuius ein Gnadengeld. Das weströmi-
TM Hauptwörter (50): [T20: [Rom Jahr Cäsar Senat Kaiser Pompejus Antonius Tod Krieg Sohn], T48: [Land Rhein Reich Volk Sachsen Römer Franken Jahr Karl Gallien], T31: [König Ludwig Karl Sohn Maria Frankreich Kaiser Tod England Philipp]]
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Extrahierte Personennamen: Ricimer Julius
M Biedermann Leo Leo Glycerius Julius_Nepos Leo_I Leo
Extrahierte Ortsnamen: Tortona Hein_rus_Gallien Rom Constantknopcl Dalmatien Gallien
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Sonntags und der kirchlichen Feste wurde wieder hergestellt Durch ein Concordat mit dem Papste Pius Vii. wurde die Besoldung der Geistlichen aus Staatsmitteln verordnet, der Kirche der grösste Theil ihrer früheren Besitzthümer zurückgegeben, und die Ernennung der Bischöfe unter Vorbehalt der päpstlichen Bestätigung der Regierung anheimgegeben, 15. Juli 1801. Nach dem Abschluss des für Frankreich günstigen Friedens zu Amiens wurde dem ersten Consul auf einen von seinem Bruder Lucian im Tribunat gestellten Antrag durch Volksabstimmung und Senatsbeschluss seine Würde lebenslänglich übertragen und ihm sogar das Recht seinen Nachfolger selbst zu ernennen zuerkannt.
Jetzt mussten natürlich die Anhänger des alten bourbonischen Königthums fürchten, dass ihre Absichten für immer vereitelt würden. Daher brach von neuem eine vom englischen Ministerium unterstützte Verschwörung gegen das Leben des ersten Consuls aus. Die Anstifter wurden entdeckt; George Cadoudal, einer der Chouans, wurde hingerichtet; Pichegru starb im Gefängnisse, und Moreau musste nach Amerika fliehen. Auch der Herzog von Enghicn, der letzte bourbonische Prinz, wurde, obwohl jeder sichere Beweis fehlte, der Theilnahme an dieser Verschwörung beschuldigt, auf badischem Gebiet in Ettenheim gefangen genommen und in Vincennes erschossen (20. Mai 1804).
Nachdem jeder Widerstand der Republikaner und der Anhänger des alten Königthums gebrochen war, wurde Napoleon auf den Vorschlag des Tribunats und durch die Bestätigung des Volks und des Senats zum Kaiser ernannt. Der neue Imperator liess sich nach dem Vorbilde Karls des Grossen vom Papste Pius Vii. in der Notre Dame-Kirche zu Paris salben; die Krone aber setzte er sich und seiner Gemahlin Josephine selbst aufs Haupt, 2. Decbr. 1804. Bald darauf krönte er sich zu Mailand auch mit der eisernen lombardischen Krone als König von Italien und übertrug dann die Verwaltung dieses Landes seinem Stiefsohn Eugen mit dem Titel eines Vicekönigs.
Der neue Kaiser umgab seinen Hof mit allem Glanze des alten Königthums. An die Stelle des angestammten Ade's, welcher lange zögerte sich in den Tuilerien wieder einzuen.lea, traten seine Verwandten und Waffengefährten. Sein Bruder Joseph wurde Grosswähler, sein Bruder Ludwig Kronfeldherr. Ihnen zunächst standen 18 Marschälle, unter denen Berthier, Murat, Jourdan, Massena, Augereau, Berna-dotte, Soult, Lannes, Ney, Davoust und Kellermann die bedeutendsten waren. Alles, was sich durch Kriegsruhm und Talent auszeichnete,
TM Hauptwörter (50): [T12: [König Paris Jahr Napoleon General Frankreich Mann Tag Kaiser Minister], T42: [Papst Kaiser König Rom Heinrich Italien Karl Kirche Bischof Jahr], T20: [Rom Jahr Cäsar Senat Kaiser Pompejus Antonius Tod Krieg Sohn]]
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Extrahierte Personennamen: Lucian George_Cadoudal Napoleon Karls Josephine Decbr Eugen Eugen Joseph Ludwig_Kronfeldherr Ludwig Murat Jourdan Augereau Soult Ney Davoust Kellermann
Extrahierte Ortsnamen: Frankreich Amiens Amerika Ettenheim Vincennes Paris Mailand Italien Massena
Philipp. Decius.
51
Der Jüngling Gordian (July 238 — Fcbr. 244) war
nicht ohne einige persönliche gute Eigenschaften. Seine Re*
gierung gewann durch die Leitung seines Schwiegervaters,
des Gardeobersten Misitheus, einige Festigkeit, und ward
durch zwei Siege gegen die Perser in Listen und gegen
die Gothen in Mosten bezeichnet. Als aber, nach dem
Tode des M i si th e u s, (243) der. Araber Philipp dessen
Stelle erhielt, wußte dieser das Heer zu gewinnen, und
kam dem Gordian, der Philipps Stolz nicht ertragen
wollte und seinen Sturz beschlossen hatte, zuvor, indem c?
ihn ermorden ließ.
243.
Philipp. Decius.
„Die Regierung Philipps (Febr. 244 — Sepr. 249),
dessen Vater Anführer einer arabischen Räuberbande gewe-
sen war, charakterisirten Strenge, Habsucht und Grausam-
kcit. Mehrere Empörungen, durch Gegenkaiser veranlaßt,
die sich aber nicht lange zu behaupten vermochten, bezeug-
ten die allgemeine Unzufriedenheit mit seiner Regierung.
Decius, den er nach Pannonien gesandt hatte, um den
dort ausgebrvchenen Aufstand zu stillen, ward von den Le-
gionen gezwungen, das Diadem anzunehmen. Er schlug
den Philipp bei Verona, der entweder in dieser Schlacht,
oder bald darauf das Leben verlor.
Sein Nachfolger Trajanus D-ecius (Sept. 249 —
Oct. 251) besaß viele persönliche Tapferkeit, und zeigte
blos gegen die Christen, die er verfolgte, eine Harte, die
sonst nicht in seinem Charakter lag. Er nahm seine Söhne,
Herennius und Hostilian, zu Mitregenten au, und
ging mit dem ältesten den Gothen entgegen, welche (250),
nach ihrem Uebergange über die Donau, zum erstenmale
ins römische Reich einfielen. Zwar schlug er die
Gothen bis Thracieu zurück; hier aber blieb er gegen sie
mit seinem ältesten Sohne, und der jüngere starb bald dar-
auf an einer ansteckenden Krankheit.
4*
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Extrahierte Personennamen: Philipp Philipp Decius Philipp Philipp Philipps Philipps Philipp Philipp Decius Philipps Philipps Decius Philipp Philipp
526
andern Wege den mißlungenen Plan auszufüh-
ren, theils um zugleich gegen französische und
andere fremde Eingriffe künftig einen festen
Haltunaspunkt zu haben, richtete er nun feine
Aufmerksamkeit auf den Kirchenstaat, aus dem
aber, wenn er zu einem kräftigen Punkte sollte
gemacht werden, die aus den vorigen Thetlen be-
kannte»» Vicarien oder kleinen Tyrannen, welche
diesen Staat ganz zerstückelt hatte»», vertrieben
werden mußten. Johann Borgia, Herzog
von Gandia, der älteste Sohn des Papstes,
ward nun an die Spitze der päpstlichen Solda-
ten gestellt, um dies auözuführe»», und um ihn
furchtbar zu machen und mehr Kräfte zu ge-
den ward Benevent zu einem Herzogthum erhö-
be»», und Johann Borgia damit beschenkt. Aber
die baldige Ermordung dieses Johanns, als er
eines Abends von einem Fainilienschmaufe auf
der Villa seiner Mutter Vanozza, zurückkehrte,
zerstörte diese,, Pla»», oder vielmehr gab seine
Ausführung in die Hände des andern Sohnes
Cäsar Borgia, den man sogar als Urheber die-
ses Mordes nennt, und dieses Verbrechen noch
schrecklicher macht durch die Vermuthung, daß
es aus Eifersucht gegen seiner» Bruder über ihre
Schwester Lucreria Borgia geschehen sey. In-
dessen liegt die Vermuthung fast noch näher, daß
es durch irgend einen von jenen bedrängten Vi-
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Extrahierte Personennamen: Johann_Borgia Johann Gandia Johann_Borgia Johann Johanns Johanns Cäsar Lucreria_Borgia
Bildungsstufen (OPAC): Sonstige Lehrmittel, alle Lernstufen
Inhalt Raum/Thema: Europäische Geschichte
vornehmsten Aufwiegler gefangen, ließ sie größtenteils hin^
richten und. die, übrigen nach Deutschland ahführett.
Dies war^zu viel. ■. Die Kaiserin konnte.das tolle Wü-
then gegen j.ihre Unterthanen und Verwandten nicht-länger
ansehen. Fast ihre ganze Familie war unter detn Vorwän-
de, Theihan dem Aufruhr genommen zu hahm,Eingerichtet
worden; auch konnte sie Hemrichenidie persönlichen-Be-
leidigungen'gegen sie nicht verzeihen. daher, vom
Groll gegen, ihn erfüllt,, einer Verschwörung wider sein Le-
den bei, und versprach dem italienischen Grafen I.ordani
ihre Hand, wenn er den Kaiser aus i dem Wege raumen
würde. Alles war schon zur Ausführung der gewagten That
bereit, als ein Mitverschworner, der dem Jordani die Kro-
ne nicht gönnte, zum Verräther an ihm wurde, und dem
Kaiser die Gefahr entdeckte, die ihm drohete. Auf diese Nach-
richt wurden sogleich Gegenanstalten gemacht und sämmtli-
che Verschworne verhaftet. Gegen Alle wüthete nun Hein-
. rich mit der unerhörtesten Grausamkeit. Es befand sich
unter ihnen auch ein Herzog von Tarent, Tancreds Enkel.
Heinrich nahm sein Herzogthum und ließ ihm die Augen
ausstechcn. Die übrigen wurden geschunden, gebraten, ge-
spießt, in Sacken ersauft. Den Grafen Jordani aber, als
das Haupt der Verschwörung und als denjenigen, der ihm
nach dem Reiche strebte, ließ er nackt auf einen glühenden
eisernen Thron setzen, und ihm eine glühende Krone auf
das Haupt nageln, daß der Dampf von den Wunden auf-
stieg und weit umher der Brand des Fleisches und der Kno-
chen gerochen wurde, bis-der Anglückliche unter Jammertö-
nen seinen Geist aufgab. .
Constantia, außer sich über diese neuen Unthaten
ihres Tyrannen, entfloh, wiegelte alle ihre Unterthanen ge-
gen ihn auf und nöthigte ihn, an der Spitze eines Heeres,
sich in ein festes Schloß zu flüchten und um Frieden zu
TM Hauptwörter (50): [T10: [Volk König Mann Leben Zeit Land Mensch Krieg Feind Vaterland], T20: [Rom Jahr Cäsar Senat Kaiser Pompejus Antonius Tod Krieg Sohn], T46: [Heinrich König Otto Kaiser Sohn Herzog Karl Ludwig Sachsen Jahr]]
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Extrahierte Personennamen: Heinrich Heinrich Constantia
Von Aug. Alleinherrsch. b. a. Karl d. Frank. 267
unternommene unglückliche Belagerung von Aqui leja be»
wirkten seine Ermordung (253) von seinem eigenen
Heere.
Die Garben steigerten die Unordnung dieser Zeit da,
durch aufs höchste, daß ste die beiden vom Senate ernannten
Augustis (Jul. 2z8) ebenfalls ermordeten, und den Casar
Gordian zum Augustas auöricfcn.
Der Jüngling Gordian (Jul. 238 - Febr. 244)
brachte einige persönliche gute Eigenschaften zu seiner Regie,
rung mir, die durch die Leitung seines Schwieger,
vaters, des Gardecommandanten Misitheus, einige Fe,
stiqkelr erhielt, und durch zwei Siege gegen die Perser in
Asien und gegen die Gothen in Mosten bezeichnet wurde.
Als aber nach dem Tode des Misitheus (24z) der Araber
Philipp dessen Stelle erhielt, wußte dieser die Armee
zu gewmnen, mnd kam dem Gordian, der Philipps Stolz
nicht ertragen wollte und seinen Sturz beschlossen hatte, zu-
vor, indem er ihn ermorden ließ.
Die Negierung des Philipps (Febr. 244-Sept.2 49),
dessen Vater Anführer einer arabischen Räuberbande gewesen war,
war ein Gewebe von Grausamkeit, Habsucht und Strenge.
Mehrere Empörungen, durch Gegenkaiser veranlaßt, .die
sich aber nicht lange zu behaupten vermochten, bezeugten die
allgemeine Unzufriedenheit mit seiner Negienmg. Decius,
den er nach Pannonien gesandt hatte, um den dort auöge,
brochenen Aufstand zu stillen, ward von den Legionen ge,
zwunr
TM Hauptwörter (50): [T20: [Rom Jahr Cäsar Senat Kaiser Pompejus Antonius Tod Krieg Sohn]]
TM Hauptwörter (100): [T88: [Sohn Vater König Tod Kaiser Tochter Bruder Jahr Mutter Gemahlin], T98: [Volk Land König Krieg Zeit Feind Mann Macht Freiheit Kaiser], T67: [Kaiser Türke König Jahr Ungarn Heer Land Friedrich Kreuzzug Jerusalem]]
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Extrahierte Personennamen: Karl_d Karl Frank Philipp Philipp Philipps Philipps Philipps Decius